Aktivitäten und Projekte
Projektwoche zum Rechtskundepaket an Berliner Schulen "Recht - aufschlussreich"
Die Programmagentur Rechtskundepaket von der Stiftung SPI ist zuständig für
die Organisation und Koordination von Schulprojektwochen, die nach
dem Konzept "Recht - aufschlussreich" der Landeskommission Berlin gegen
Gewalt durchgeführt werden. Als Kooperationspartner des SPI hat Herr
Isbeceren von H.U.G.O. e.V. im Dezember 2010 eine solche Projektwoche mit
einer 9. Klasse der Waldenburg-Oberschule durchgeführt.
Das Ziel dieses Projekts ist die Vermittlung von Rechtsbewusstsein und
Rechtskenntnissen für Schüler und Schülerinnen. Vorrangige Zielgruppe
sind gefährdete Kinder und Jugendliche in Kriminalitätsbrennpunkten.
Das Thema "Recht" wird anschaulich, lebensweltbezogen und erlebnisorientiert
vermittelt. In der hier dargestellten Projektwoche wurde der Verlauf
des Ermittlungs-/Strafverfahrens für einen typisch jugendlichen
Rechtsverstoß "durchgespielt". Die beteiligten Berufsgruppen
(Jugendgerichtshilfe, Polizei, Gericht) haben aktiv an dem Projekt
teilgenommen. Die Schülern und Schülerinnen sowie die Lehrerinnen der
9. Klasse der Waldenburg-Oberschule trafen sich in den Räumen von H.U.G.O. e.V..
Zum Ablauf der 5 Projekttage:
1. Tag:
Sensibilisierung zum Thema "Gewalt": Was heißt Gewalt? Welche Normen und
Werte gibt es in unserer Gesellschaft und unter den Jugendlichen?
Informationen zu den verschiedenen Straftaten und dem Jugendgerichtsgesetz
Vorbereitung der "Gerichtsverhandlung" (am 4. Tag) als Rollenspiel zum
Delikt "Körperverletzung", Verteilung der einzelnen Rollen an die
Jugendlichen (Täter, Zeugen, Opfer, Schöffen)
2. Tag:
Besuch einer Mitarbeiterin der Jugendgerichtshilfe: Informationen zu
ihrer Rolle und Vorstellung des Jugendgerichtsgesetzes
Beratungsgespräch als Rollenspiel
Vorbereitung der "Gerichtsverhandlung"
3. Tag:
Besuch des Polizeiabschnitts 42 mit eindrucksvollen Einblicken u.a.
in den Verwahrraum
Anti-Gewalt-Training der Polizei durch den in Friedenau zuständigen
Präventionsbeamten Hr. Knop
4. Tag:
"Gerichtsverhandlung" des fiktiven Falls als Rollenspiel im Sozialgericht
Tiergarten mit der Mitwirkung von einem Staatsanwalt, einer Richterin
und der Mitarbeiterin der Jugendgerichtshilfe
5. Tag:
Informationen zu den Rechtsfolgen eines Urteils
Vorstellung der "Diversion" (als ein Mittel, um minderschwere Straftaten
ohne Eröffnung eines förmlichen Strafverfahrens zu erledigen z.B. durch
erzieherische Maßnahmen) und Täter-Opfer-Ausgleich
Auswertung der "Gerichtsverhandlung" und vom Ablauf und Inhalten der
gesamten Woche
Erstellung einer Wandzeitung zur Dokumentation
Die Resonanz zu der durchgeführten Projektwoche war von allen Beteiligten
sehr gut. Die Jugendlichen und Lehrerinnen haben sich mit viel Spaß an der
Umsetzung beteiligt und konnten viele wichtige Informationen mitnehmen.
Interessant zu beobachten war, wie schnell und gut sich die Jugendlichen
in ihre Rollen einfinden konnten. Auffällig war auch, dass sie selbst
wesentlich höhere Strafen angesetzt hätten, als es vom Gesetz her vorgegeben ist.
Die Projektwoche ist von allen Beteiligten als großer Erfolg gewertet worden!
"Medienmonster"
ein Theaterprojekt von HUGO e.V. in Kooperation mit der
Peter-Paul-Rubens-Grundschule
Nachdem im Januar 2010 das vorhergehende Projekt
"Klischeemonster"
mit einer
Theateraufführung erfolgreich beendet wurde, konnten die "Medienmonster" gleich
im Anschluss daran starten.
Fast alle Kinder, die am 1. Projekt teilgenommen hatten, wollten auch am
Nachfolgeprojekt mitwirken. Das waren gute Voraussetzungen, um auf Wunsch des
Schulleiters, Herrn Runkel, die Aufführung der "Klischeemonster" nochmals
für
andere Schüler zu wiederholen. Nach kurzer Probenphase ist auch diese
Vorstellung zur Zufriedenheit der Schauspieler und Zuschauer gelungen und
hat allen Beteiligten Spaß gemacht.
Die Arbeit der "Medienmonster" konnte beginnen. Die Gruppe der Teilnehmer
hatte sich nur wenig geändert. Einige Kinder aus dem 1. Projekt waren
ausgeschieden, ein paar neue Interessenten dazu gekommen. Schon im Verlauf
des 1. Projekts zeigte sich, dass sich hier viele Kinder mit Schwierigkeiten
und Verhaltensauffälligkeiten versammelt hatten. Leider gab es auch in
diesem Projekt viele starke Konflikte der Kinder untereinander, deren
Klärung viel Raum und Zeit einnahm. Die Auswirkungen zeigten sich auch
durch Stören des Ablaufs, Arbeitsverweigerung und keine kontinuierliche
Teilnahme an den Proben. Viele intensive Gespräche mit den Kindern in der
Gruppe und einzeln, Elterngespräche und ein Elternabend brachten wenig
positive Veränderungen.
Trotz der Konflikte wurde das Thema "Medien" bearbeitet: Was sind Medien?
Welche unterschiedlichen Medien nutzen die Kinder? Es wurden hier besonders
viele Fernsehsendungen genannt.
In 3 Gruppen wurden Szenen von Fernsehsendungen verändert und nachgespielt (z.B. Simpsons).
Dazu haben die Kinder unter Anleitung ein Bühnenbild erstellt und einen
überdimensionierten Fernseh-Bildschirm gebastelt.
Die Proben wurden mit einer Videokamera aufgenommen. Die Aufnahmen wurden
anschließend angesehen, um sich die Wirkungen anzusehen und die Szenen zu verbessern.
Nach vielem Ausprobieren von unterschiedlichen Szenen haben sich die Gruppen
auf eine Geschichte für die Aufführung festgelegt.
Nachdem jedoch die inhaltliche Arbeit mit den Kindern aufgrund ihrer
gegensätzlichen Vorstellungen und Auseinandersetzungen untereinander
kaum noch möglich war und Mitte Juni nur noch 4 Kinder teilnehmen
wollten, beschlossen die Mitarbeiter mit großem Bedauern, das Projekt
zu beenden und die geplante Aufführung am 30.06.2010 abzusagen.
Tanztheaterprojekt "beauty Barbie Beast"
Von Sommer bis Herbst 2010 lief ein Tanztheaterprojekt an der Prignitzschule mit dem
Förderschwerpunkt "Lernen" unter der Trägerschaft von H.U.G.O. e.V..
Unter der Anleitung von Muriel Nestler (Bühnen- und Kostümbildnerin) und Elisa
Zucchetti (Tänzerin und Choreografin) arbeiten die teilnehmenden Mädchen am Thema
"Schönheit/Weiblichkeit" und entwickeln gemeinsam eine Abschlusspräsentation.
Das Tanztheaterprojekt sprach Mädchen an, die offensichtlich oder verdeckt
ein Problem mit ihrem Aussehen haben, sei es auf Grund von mangelndem Selbstbewußtsein,
kulturellen Differenzen oder die ein Gewichtsproblem haben.
Vorbilder für weibliche Identität sind vorherrschend durch Werbung & Medien
geprägt. Jugendliche sind dieser Prägung ausgesetzt. Gerade in der Zeit der Pubertät
wird das Selbstwertgefühl sehr über das Erscheinungsbild gesteuert.
Unzulänglichkeitsgefühle und Unsicherheit führen zu Konflikten und Intoleranz,
Basis für Agressionen gegen sich selbst oder andere.
Im Projekt wurde den folgenden Fragen nachgegangen: Was kann Schönheit & Weiblichkeit
außerhalb der verbreiteten Bilder noch bedeuten? Wie sehen Schönheitsideale in
anderen Kulturen aus? Welche Frauenbilder & Schönheitsideale sind für die
Beteiligten maßgeblich?
Grundlegende Tanztraining-Übungen waren regelmäßiger Bestandteil der Treffen.
Es sollte den Teilnehmerinnen selbstverständlich werden , sich über die Bewegung zu
artikulieren & die eigenen körperlichen Ausdrucksmöglichkeiten zu erforschen.
Um inneren Abstand zu ermöglichen und dem Thema auch die komische Seite
abzugewinnen, wurden gängige Schönheitsideale (wie Körperformen und -maße, lange Haare,
lange Beine, stark geschminkte Gesichter, lange beklebte Fingernägel) übertrieben
und verzerrt. Es entstanden "Schönheitsmonster".
Die Termine wurden von der an der Prignitzschule tätigen Schulsozialarbeiterin,
Brigitte Habermann, sozialpädagogisch begleitet. Die praktisch-künstlerische
Arbeit wurde bei Bedarf durch Gespräche mit den Mädchen ergänzt, um bei besonderen
Konflikten zu unterstützen. Es gab einen regelmäßigen Austausch der
Schulsozialarbeiterin mit den Lehrern und auch mit den Erziehern aus dem Ganztagesbereich.
Die Abschlusspräsentation des Projektes fand am 20. November 2010 im
Rahmen des 10. JUGENDFORUM im Abgeordnetenhaus Berlin statt.
Malwettbewerb
1.Platz
2.Platz
3.Platz
4.Platz
5.Platz
Monster knöpfen sich Klischees vor
Zur Zeit bespielen die "Klischeemonster" in "zweiter Runde" die Bühne der
Peter-Paul-Rubens-Schule. In ihrem Stück rund um die Medien wirbeln sie die
Fort- und Rückschritte moderner Technologie auf.
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